„Hier fühle ich mich fest verwurzelt“

Jeden Donnerstag besucht Rita May das cts SeniorenZentrum Hanns-Joachim-Haus – und das seit 15 Jahren. Dort verbringt sie die Nachmittage mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Behüteten Wohnbereichs St. Nikolaus. „Gegen 14 Uhr bin ich da – pünktlich zur Kaffee- und Kuchenzeit“, berichtet May. „Bei einer gemütlichen Tasse Kaffee unterhalte ich mich gerne mit den Bewohnern und freue mich auf ihre Geschichten.“ Bei schönem Wetter geht es anschließend in den Park oder in die hauseigene Kapelle - ein sehr besinnlicher Ort.

Die Entscheidung, als ehrenamtliche Helferin im cts SeniorenZentrum Hanns-Joachim-Haus tätig zu werden, traf Rita May 2007 ganz bewusst. „Das Hanns-Joachim-Haus hat eine besondere Bedeutung für mich“, berichtet sie. „Als Kind war meine Schwiegermutter aus der Eifel hier bei den Schwestern vom Heiligen Geist zur Erholung. Sie wohnte im historischen Turm des alten Hauses. Sie war begeistert von der Umgebung, der Aussicht und den Menschen. Und bei jedem Besuch schwärmte sie von ihrem Aufenthalt in Kleinblittersdorf.“

Wenn die Schwiegermutter die Familie ihres Sohnes in Bliesransbach besuchte, dann stattete sie auch dem damaligen Neubau in Kleinblittersdorf regelmäßig einen Besuch ab. Und bei jedem Besuch schwärmte sie von ihren Kindheitserinnerungen im Saarland.

Bis zuletzt hielt die Begeisterung für diesen Ort an. „In ihren letzten Lebensjahren erkrankte meine Schwiegermutter an Demenz und ich kam erstmals mit dieser Krankheit in Berührung. 2006 starb sie. Und als ich 2007 in Rente ging, stand mein Entschluss fest, mich hier ehrenamtlich zu engagieren. Ich bin mir sicher, meine Schwiegermutter schaut stolz vom Himmel – oder auch noch hier vom „Turm“ – auf mich herab.“

Das Ehrenamt ist für Rita May aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. Wenn eine Veranstaltung ansteht, dann unterstützt sie das Hanns-Joachim-Haus ebenfalls sehr gerne. „Die vergangenen beiden Jahre waren aufgrund der Corona-Pandemie sehr schwer für mich. Leider durften wir die Bewohnerinnen und Bewohner nicht in der Einrichtung besuchen, aber ich habe versucht, den Kontakt telefonisch und auch per Post aufrecht zu erhalten“, berichtet sie. „Ich bin sehr froh, dass wir nun wieder zu Besuch kommen dürfen, denn wenn die Leute froh sind mich sehen – gibt das mir ein unglaublich gutes Gefühl.“

Für die 72-Jährige ist das Ehrenamt etwas Besonders und sie freut sich, die Mitarbeitenden der sozialen Begleitung regelmäßig unterstützen und entlasten zu können. „Ich kann es jedem empfehlen. Es macht so viel Spaß und es kommt unheimlich viel zurück“, ergänzt sie. „Ich hoffe, dass ich mein Ehrenamt noch viele Jahre ausüben kann.“

Text und Fotos: Sabrina Krass cts